Bademantel

Bademantel

Ein kurzer geschichtlicher Überblick

Früher unterzog man sich nicht in den eigenen vier Wänden, sondern in öffentlichen Badehäusern der ausgiebigen Reinigung. Aus Gründen der Schicklichkeit, aber auch weil es praktisch war, trug man dabei mantelartige Gewänder, die sich leicht an- und ausziehen ließen. Explizit erwähnt wird so ein Kleidungsstück als Bademantel im Ruodlieb, einem lateinischen Epos aus dem 11. Jahrhundert. Hier wird erzählt, wie sich der junge Held im Bad rasiert, dann die Wanne verlässt und sich im Bademantel zum Abkühlen aufs Bett legt.

Weitere Erwähnung findet dieses praktische Kleidungsstück in der Glotterthaler Badeordnung aus dem 16. Jahrhundert. Diese schrieb vor, dass Männer und Frauen ihre Blöße mit Hembder oder Badmentel bedecken sollten, wenn sie in das Bad stiegen und es verließen. Im 18. Jahrhundert kam bei Männern das Tragen eines Banyans in Mode. Dieser war an Gewänder aus dem asiatischen Raum angelehnt und bestand aus Leinen oder kostbarer Seide. Bald ging man dazu über, für die kältere Jahreszeit dichtere Stoffe wie Baumwolle oder Frottee zu verwenden.

Ein vielseitiges und bequemes Kleidungsstück

Heutzutage trägt man Bademäntel als kuscheliges und wärmendes Kleidungsstück nicht nur nach dem Bad. In früheren Zeiten war es Sitte, sich nass in den Bademantel zu hüllen und ihn somit als Handtuchersatz zu nutzen. Manche Menschen halten es auch heute noch so, während einige es vorziehen, sich zuerst mit einem Handtuch abzutrocknen, bevor sie den Bademantel überziehen. Ein Bademantel ist nicht nur zu Hause unverzichtbar. Auch bei einem Saunagang oder bei einem Krankenhaus- oder Hotelaufenthalt leistet er gute Dienste.

Ein Hausmantel aus leichtem Baumwoll- oder sogar Seidenstoff kann in der wärmeren Jahreszeit einen Bademantel ersetzen. Manche Leute fühlen sich pudelwohl in einem Jogginganzug. Tatsächlich sieht man darin angezogener aus als in einem Bademantel, dieses Outfit empfiehlt sich als relaxte Freizeitkleidung, die man tagsüber trägt. Kurz nach dem Aufstehen oder in der Zeit vor dem Zubettgehen ziehen jedoch die meisten Menschen den Bademantel vor, den man über Schlafanzug, Nachthemd oder Pyjama ziehen kann.

Welches Material für welchen Zweck?

Jedes Material hat seine ganz bestimmten Eigenschaften und Qualitäten, die Sie bei der Auswahl und beim Kauf Ihres Bademantels berücksichtigen sollten.

  • Baumwolle ist besonders robust und kann je nach Dichte kühlend oder wärmend sein. Ob als Waffelpiqué oder Flanell – Bademäntel aus Baumwolle eignen sich deshalb gut zum Tragen nach dem Duschen, Baden oder Sport.
  • Seide ist ein besonders edles Gewebe. Es besticht durch seinen feinen Glanz und seine trotz der Leichtigkeit des Stoffes wärmenden Eigenschaften. Bademäntel aus Seide eignen sich für romantische Stunden zu zweit oder als stilvolle Hauskleidung zum gepflegten Relaxen.
  • Microfaser ist eine synthetisch hergestellte Faser. Sie ist wärmend und besonders kuschelig. Moderne Microfaser ist ausgesprochen tragefreundlich und schon längst kein „Schwitzkasten“ mehr. Bademäntel aus Microfaser sind besonders leicht und pflegeleicht, dabei knitterfrei, was sie zum idealen Kleidungsstück auf Reisen macht.
  • Frottee ist ein extrem saugfähiges Gewebe, das aus speziellen Zwirnen hergestellt wird und besonders im Bereich der Heimtextilien Eingang gefunden hat. Walk-Frottier ist kenntlich an den vielen lockeren Schlingen. Beim Velours-Frottier werden die Schlingen aufgeschnitten, Bademäntel oder Handtücher aus diesem Material sind sehr weich und kuschelig.
  • Besonders edel und etwas ganz Besonderes sind Bademäntel aus Kaschmir-, Merino- oder Kamelhaarwolle. Sie vereinen hochwertiges Material mit edlem Design und exzellenten Trageeigenschaften.

Auf den Schnitt kommt es an

Beim Kauf des richtigen Bademantels kommt es nicht nur auf das Material, sondern auch auf den Schnitt an. Kurze Bademäntel sind in der Regel knieumspielend, sie wirken dynamisch, sportlich und vielleicht auch ein bisschen sexy. Damen und Herren, die eher den klassischen Stil lieben, werden bestimmt unter den waden- oder knöchellangen Mänteln fündig. Ein Bademantel mit Kapuze ist ideal für Menschen, die sich gern voll und ganz in ihren Mantel kuscheln möchten, auch nach dem Haarewaschen leistet die Kapuze gute Dienste. Bademäntel, die ohne eine Kapuze auskommen, haben in der Regel einen Schalkragen, der dem Mantel Klasse verleiht.

Traditionsreiche Hersteller

Einer der renommiertesten Hersteller im Bereich Frottierwaren ist die 1947 gegründete Firma Cawö. Sie hat ihren Sitz in Emsdetten. Die Bademäntel von Cawö zeichnen sich durch exzellente Verarbeitung, strahlende Farben und modisches Design aus. Die Firma Feiler aus Franken ist bekannt für ihre aufwändigen, oft floralen Muster und ein spezielles Chenille-Gewebe, das sich durch besonders weichen und samtartigen Griff auszeichnet. Das Familienunternehmen produziert neben Bademänteln auch Taschen, Babyartikel und Accessoires.

Die traditionsreiche Firma Möve ist Teil des Textilunternehmens frottana. Sie wurde 1927 gegründet und produziert Frottierwaren, so auch Bademäntel, auf hohem Niveau.
Ein weiterer Betrieb im Bereich hochwertige Heimtextilien ist das 1925 in Gütersloh gegründete Unternehmen Vossen. Diese Firma produziert die weißen Bademäntel, die Markenzeichen des Sängers und Entertainers Udo Jürgens waren.

Worauf sollten Sie beim Kauf eines Bademantels achten?

Wenn Sie sich einen Bademantel zulegen, sollten Sie auf gute Verarbeitung sowie auf die Stoffqualität achten. Dünne Stoffe, die fusseln, Fäden ziehen und nicht saugfähig sind, stellen ein Ärgernis dar, erfüllen die ihnen zugedachte Aufgabe nicht und sind somit im Endeffekt teuer erkauft. Der Teufel steckt oft im Detail. Besitzt der Bademantel sauber gefertigte Schlaufen für den Gürtel? Verfügt er über Taschen, in denen man seine Brille oder andere Utensilien verstauen kann? Ist er bequem geschnitten, so dass man ihn schnell überstreifen kann und ist er noch dazu weich genug, dass man ihn gern auf der bloßen Haut trägt?

Die richtige Pflege für den Bademantel

Mit der richtigen Pflege können Sie lange Freude an dem guten Stück haben. Verschiedene Materialien stellen unterschiedliche Anforderungen. Auf jeden Fall sollten Sie die angegebenen Wasch- und Pflegehinweise beachten. Naturfasern, beispielsweise Baumwolle, waschen Sie am besten bei 40 oder 60 Grad mit einem Feinwaschmittel. Auf Weichspüler sollten Sie verzichten, denn er beeinträchtigt die Saugfähigkeit der Fasern. Nach dem Schleudervorgang sollten Sie den Bademantel in Form ziehen und auf einem Bügel hängend trocknen.

Besonders flauschig wird das gute Stück im Trockner, dabei sollten Sie jedoch immer eine niedrige oder mittlere Temperaturstufe wählen und keinesfalls übertrocknen. Bei Frottiergewebe ist ein wenig Aufmerksamkeit geboten. Insbesondere billige Ware neigt dazu, Schlingen zu bilden und Fäden zu ziehen. In so einem Fall sollten Sie den Faden keinesfalls herausziehen, sondern ihn einfach vorsichtig mit der Schere abschneiden.